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Was tun, wenn sich der innere Schweinehund zurück meldet?

In der letzten Zeit werde ich immer wieder gefragt, wie häufig man eigentlich Yoga praktizieren sollte, um überhaupt erste, kleine Erfolge zu erzielen - sei es auf körperlicher oder auf geistiger Ebene. Die gute Nachricht zuerst: Beim Yoga gibt es kein "mindestens". Denn wie hat es Swami Sivananda seinerzeit schon so schön formuliert? "Ein Gramm Praxis ist besser als Tonnen von Theorie!" und ich denke, dass damit auch alles gesagt bzw. beantwortet ist...

 

Natürlich ist nicht jeder Tag gleich. Alleine die von außen an uns herangetragenen Termine, Erledigungen und Aufgaben versetzen uns in die Lage, nur über ein sehr begrenztes Zeitkontingent zu verfügen und seien wir doch mal ehrlich... die Lust ist schließlich auch nicht immer zu 100% vorhanden, oder? Und damit sollten sich definitiv nicht nur Yoganeulinge angesprochen fühlen. Auch die alten Hasen werden bestätigen, dass jedes Yogaleben Höhen und Tiefen mit sich bringt. Da gibt es die Phasen, in denen man sich täglich auf der Matte wieder findet und gar nicht genug bekommen kann, ebenso wie die Phasen, in denen Couch & Co. die Oberhand gewinnen und im Grunde genommen ist das auch gut so!

 

Trotzdem haben wir immer die Möglichkeit, die (äußeren) Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass der innere Schweinehund gar nicht erst zu Wort kommen kann. Interesse geweckt? Dann bitte hier entlang...

 

Solltet Ihr Euch momentan überhaupt nicht aufraffen können oder sollte schon seit längerem Flaute auf der Yogamatte herrschen, kommen hier meine fünf Tipps, die garantiert dazu beitragen, dass der Schweinehund bereitwillig Katze, Kobra & Co. Platz macht:

  1. Einen festen Ort für die Yogapraxis einrichten
    Damit ist nicht gemeint, dass Ihr direkt einen eigenen Raum für Eure Praxis bereit stellen müsst. Sicherlich tut es auch schon ein Eckchen im Schlaf- oder Wohnzimmer, in dem Ihr wirklich eine Weile ungestört sein könnt - ohne Handy und ohne Klingel. Sobald Ihr diesen Platz für Euch entdeckt habt, macht es Euch dort richtig nett! Ein paar Blümchen, eine Kerze, ein Bild von Euren Lieben oder ein paar schöne Muscheln vom letzten Strandurlaub... der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und wo lässt man sich lieber nieder als an einem persönlichen Wohlfühlort?

  2. Eine feste Zeit (im Terminplan) für die Yogapraxis reservieren
    Ich weiß, dass es für die Meisten schwierig ist, der Yogapraxis einen regelmäßigen Slot zuzuweisen, aber so stellt Ihr zumindest sicher, dass diese Verabredung mit Euch selbst nicht andauernd anderen Terminen zum Opfer fällt. Im Grunde genommen, ist es auch gar nicht so schwierig diesen Zeitpunkt zu definieren, da die Präferenzen (z. B. morgens direkt nach dem Aufstehen oder abends direkt nach der Arbeit) meistens von Vornherein klar sind. Und macht Euch keine Stress, wenn es eine zeitlang nur der Kurs in Eurer Lieblingsyogaschule ist... dieses Date aber dann bitte auch wirklich einhalten!

  3. Die eigenen Möglichkeiten wertschätzen
    Denkt immer daran, dass Euer Körper an jedem Tag anders ist! Hat der Baum gestern noch hervorragend funktioniert und Ihr konntet ruhig und entspannt in der Asana verweilen ohne mit der Wimper zu zucken? Glückwunsch! Das muss aber noch lange nicht heißen, dass es heute oder morgen wieder ebenso klappen wird. Versucht im Rahmen einer jeden Yogapraxis immer die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten wert zu schätzen und zwar die des heutigen Tages - nicht die von gestern oder die von morgen! Wertschätzt all' die Dinge, die Euer Körper kann und kultiviert auf diese Weise Dankbarkeit.

  4. Sich selbst belohnen
    OK! Das soll jetzt natürlich nicht bedeuten, dass es nach jeder Yogaeinheit direkt eine Tafel Schokolade oder ein dickes Eis sein muss, Nichtsdestotrotz kann eine schöne Tasse Lieblingstee oder ein köstlicher Smoothie zu einem Belohnungsritual werden, auf das man mit der Zeit nicht mehr verzichten möchte. Das Schöne daran ist, dass dadurch das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert wird und auf diese Weise eine Art Neuprogrammierung stattfinden kann. Was kann es also besseres geben als einen inneren Komplizen, der uns dabei hilft, neue Gewohnheiten fest in unser Leben zu integrieren?

  5. Niemals den Spaß an der Yogapraxis verlieren
    Yoga hat definitiv nichts mit "Zähne zusammen beißen" oder "durchkämpfen" zu tun! Wenn sich die Lust - trotz aller Bemühungen - auch nach den ersten Asanas einfach nicht einstellen will, dann schenkt Euch ein inneres Lächeln und nehmt am nächsten Tag noch einmal einen neuen Anlauf. Yoga soll eine Bereicherung sein! Yoga soll Spaß machen! Und eins kann ich Euch definitiv versprechen: Wer erst einmal dieses unbeschreibliche Gefühl erlebt hat, welches sich am Ende der Yogapraxis - in Savasana - langsam im Körper ausbreitet, wird sofort unterschreiben, dass Yoga wirklich high macht und eine größere Motivation kann es für das "nächste Mal" auch gar nicht mehr geben...

In diesem Sinne: Rockt die Matte!

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Kommentare: 2
  • #1

    Ariane (Donnerstag, 28 April 2016 07:40)

    ja...ist mir wohlbekannt. Selbst bei einem mehrmonatigen Indienaufenthalt war bei mir der sprichwörtliche "Funke" nicht übergesprungen. Interessant vor Allem: die inneren Dialoge. Wenn ich hierauf lausche, offenbart sich schnell, was hinter der Verweigerung steckt....die übrigens bis heute anhielt...ich geh' jetzt...auf die Matte. Danke!

  • #2

    Denise (Donnerstag, 28 April 2016 08:48)

    Liebe Ariane, danke für Deinen Post! Wir sitzen alle in einem Boot... Viel Freude beim Üben - ich schließe mich an