Als ich heute Morgen irgendwo gelesen habe, dass in 117 Tagen Silvester ist, musste ich erst einmal kurz meine Finger zu Hilfe nehmen, um nachzurechnen, ob derjenige sich da nicht vielleicht doch irgendwie vertan hat. Gefühlt war das doch gerade erst, oder? Normalerweise mache ich mir nicht so viel aus Zeit, Alter & Co., aber wenn einem in solchen Momenten knallhart vor Augen geführt wird, dass die Uhr nicht nur sprichwörtlich tickt, dann macht das - zumindest kurzzeitig - schon ein wenig nachdenklich.
Natürlich kann man die Zeit nicht einfach so anhalten und wenn ich mir das aktuelle Weltgeschehen so anschaue, ist das in vielen Fällen auch gut so, aber muss man sich diesem Lauf der Dinge wirklich vollkommen ausgeliefert fühlen oder gibt es vielleicht doch noch eine andere Möglichkeit? Wenn ich schon so frage, ist die Antwort ja eigentlich klar...
Dass es auf der einen Seite Situationen gibt, in denen die Zeit förmlich zu rasen scheint, wohingegen sie ein anderes Mal gefühlt nahezu still steht, hat sicherlich jeder schon einmal erlebt. Aber woran liegt das eigentlich? Sobald man sich ein wenig intensiver mit den Themen Zeit und Zeitgefühl beschäftigt, landet man früher oder später bei der Frage, ob sich diese Qualitäten überhaupt irgendwie beeinflussen lassen. Dabei ist die Antwort ebenso erfreulich wie simpel: Ja, wir können das Steuer jederzeit (wieder) selbst in die Hand nehmen. Und wie? Indem wir möglichst viele neue Erfahrungen machen, Erlebnisse sammeln und Abwechslung in unseren Alltag bringen. Denn auf diese Weise lässt sich die Wahrnehmung der Zeit eher verlangsamen. Bedeutet natürlich auch umgekehrt: Je routinierter wir nach Schema F durch's Leben gehen, desto eher vergeht die Zeit wie im Flug. So weit, so gut! Aber was bedeutet das jetzt ganz konkret bzw. wie lässt sich diese Erkenntnis auf unseren häufig so durchgetakteten Alltag übertragen? Ganz einfach! Stellt Euch zunächst - und gerne auch jetzt sofort - erst einmal die folgende Frage:
Wann habe ich das letzte Mal etwas zum allerersten Mal getan?
Na, wie lange müsst Ihr jetzt darüber nachdenken, um eine ehrliche Antwort zu finden? Ertappt? Tatsächlich ist es ganz häufig so, dass man sich fast nicht erinnern kann, denn die Meisten von uns sitzen - bezogen auf das eigene Leben - ziemlich fest im Sattel: fester Job, festes Einkommen, feste Beziehung, fester Freundes- und natürlich auch Familienkreis. Sprich, alles fest! Auf der einen Seite sicherlich nicht das Allerschlechteste, aber häufig auch eine Art Nährboden für ein Leben im Modus "Autopilot". Und das bietet keine guten Voraussetzungen, wenn es darum geht, nicht einfach nur dabei zuzusehen, wie die Zeit an einem vorbei rast.
Also her mit der Lust auf Neues! Lasst Eure Herzen höher schlagen! Tanzt, bis Euch die Füße weh tun! Lacht, bis Euch die Tränen kommen! Strahlt mit Euren Augen! Springt ins kalte Wasser! Seid mutig, wild & wunderbar! Und macht endlich mal wieder etwas Verrücktes! Denn wie sagte schon Erasmus von Rotterdam seinerzeit mehr als treffend?
"Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit"
Seid Ihr dabei? Dann schreibt mal, was Euch jetzt gerade als Erstes in den Sinn kommt.
#becrazy
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