Wie gut, dass ich schon im Sommer geahnt habe, dass der Besuch eines Yoga & Ayurveda Seminars zum Start in den Herbst Gold wert sein würde. Denn obwohl die Natur uns im Grunde genommen vorlebt, dass es an der Zeit ist, Altes loszulassen, zur Ruhe zu kommen und die Aufmerksamkeit wieder mehr nach innen zu lenken, schlagen die kommenden Wochen und Monate vielen erfahrungsgemäß Jahr für Jahr auf's Gemüt. Das muss aber überhaupt nicht sein! Denn wenn wir uns ab jetzt vermehrt den Dingen zuwenden, die uns wirklich Energie und eine große Portion Leichtigkeit schenken, kann diese Zeit des Rückzugs zu etwas ganz Besonderem werden.
Wie das am besten funktionieren kann und welche simplen Methoden aus dem Yoga und Ayurveda Euch dabei unterstützen können, habe ich in dem aktuellen Blog-Post einmal zusammen gefasst...
Aus Sicht des Ayurveda ist die Herbst-Winter-Zeit, die Zeit, in der das sogenannte Vata-Dosha ansteigt. Ein Dosha kann man sich dabei als eine Art Energie oder Kraft vorstellen, die auf der einen Seite in der Natur insgesamt wirkt, auf der anderen Seite aber auch in jedem von uns manifest ist. Insgesamt gibt es drei an der Zahl (Vata, Pitta, Kapha), die jeweils den einzelnen Elementen zugeordnet werden und jedem Menschen seine individuelle Konstitution verleihen. Vata, das Dosha der Luft und des Raums (Äther), steht für das Prinzip der Bewegung und wird u. a. von den Eigenschaften kalt, trocken, dynamisch und leicht geprägt - entspricht also damit genau dem, was wir gerade in der Natur vermehrt beobachten können: sinkende Temperaturen, trocknende Blätter und zunehmender Wind. Und sobald diese Vata-Energie im Laufe des Herbsts die Oberhand gewinnt, nehmen bei vielen Menschen auch die typischen Vata-Beschwerden zu. Darunter Dinge wie Energiemangel, Kopfschmerzen, trockene Haut, innere Unruhe oder eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber dem Wetter.
Falls das Ganze jetzt direkt einen Aha-Effekt bei Euch ausgelöst hat oder Ihr Euch "einfach so" während der nächsten Wochen und Monate ganz besonders gut um Euren Körper kümmern möchtet, habe ich hier ein paar
Praktische Tipps, um das Vata-Dosha möglichst schnell wieder zu beruhigen
Am besten startet Ihr einfach erst einmal mit den Dingen, die entlang Eures Alltags am einfachsten umzusetzen sind, denn oft reicht es bereits aus, erste, kleine Anpassungen vorzunehmen. Denn was Vata überhaupt nicht mag, ist, sich unnötigen Druck zu machen oder stressen zu lassen ;)
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Regelmäßige Bewegung wie kleine Spaziergänge oder kurze Yogaeinheiten in den Alltag integrieren
Diese führen zu einer erhöhten Produktion von Endorphinen und aktivieren Prana, die Lebensenergie. Die Yogapraxis sollte dabei möglichst so ausgelegt sein, dass stehende Asanas (z. B. der Baum, der nach unten schauende Hund oder auch alle Arten von Vorwärtsbeugen) im Vordergrund stehen. Diese vermitteln das Gefühl geerdet zu sein und zeichnen sich durch ihre wunderbar beruhigende Wirkung aus. Und ganz wichtig: bei Spaziergängen oder sonstigen Aktivitäten im Freien immer unbedingt an eine Mütze denken, damit der Kopf schön geschützt und warm bleibt!
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Achtsamkeits- oder Entspannungstechniken als kleine Auszeiten oder Ruheinseln nutzen
Möglichst viel Ruhe (von innen & außen) kann in dieser Zeit des Jahres wirklich ein echter Gamechanger sein. Ob eine entspannende Yin-Yoga-Einheit, eine ausgedehnte Tiefenentspannungsmethode wie z. B. Yoga Nidra oder auch eine geführte Meditation - all' diese Techniken, die vor allen Dingen stresslösend und beruhigend wirken, sollten ebenfalls ihren festen Platz im Alltag finden. Hier gibt es auch noch ein paar schöne Inspirationen.
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Auf eine möglichst ausgewogene und wärmende Ernährung achten
Dabei sind alle Lebensmittel, die entweder in oder in der Nähe der Erde wachsen, wie z. B. Wurzelgemüse, Getreide oder auch Kartoffeln, zu bevorzugen und zu möglichst warmen Speisen wie Suppen, Currys oder Eintöpfen zu verarbeiten. Mit Gewürzen wie Kurkuma, Kreuzkümmel, Muskat oder auch Rosmarin, Thymian und Oregano darf dabei ebenfalls großzügig umgegangen werden. Und auch das Frühstück sollte bereits in Form einer warmen Mahlzeit wie beispielsweise ein Porridge oder ein Milchreis, gerne auch zusammen mit einem gewürzten Früchtekompott, serviert werden.
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Sich immer mal wieder eine ausgedehnte Wellness-Anwendung gönnen
Im allerbesten Fall in Form einer traditionellen, ayurvedischen Ganzkörper-Öl-Massage (Abhyanga) oder auch einfach als schöne Selbstmassage im heimischen Badezimmer (entsprechende Anleitungen findet man z. B. auf YouTube). Auch regelmäßige Dampf- oder Vollbäder sind eine gute Wahl. Und für den Fall, dass die Heizungsluft zu einem Gefühl von gereizten Augen oder trockenen Schleimhäuten führt, am besten zusätzlich noch einen Luftbefeuchter nutzen.
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Für eine festgelegte Tagesstruktur sorgen
Eine ausgewogene Lebensweise und ein stetiger Tag-und-Nacht-Rhythmus (auch am Wochenende!) sind unerlässlich, wenn es darum geht, die Vata-Energie zu beruhigen. Dazu gehören vor allem auch regelmäßige Essenszeiten, die dafür sorgen, dass der innere Rhythmus stabilisiert und eventuelle Stimmungsschwankungen reduziert werden. Im Ayurveda empfiehlt man, möglichst noch vor 22.00h ins Bett zu gehen, zwischen sieben und acht Stunden zu schlafen und bis spätestens 9.00h zu frühstücken. Das Mittagessen sollte man zwischen 12.00h und 13.00h zu sich nehmen und dann auch bis spätestens 19.00h zu Abend gegessen haben. Aber wie sage ich immer so schön? You do you!
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Auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit achten
Insbesondere im Herbst sollte man über den gesamten Tag verteilt möglichst viele, warme Getränke wie Ingwerwasser oder Kräutertee (es gibt sogar spezielle Vata-Teemischungen) zu sich nehmen. Diese stärken das Verdauungsfeuer (Agni) und aktivieren die Abwehrkräfte. Auf anregende Getränke wie Schwarztee oder auch Kaffee sollte hingegen möglichst verzichtet oder deren Konsum auf ein Minimum reduziert werden.
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Ätherische Öle in den Alltag und insbesondere die Abendroutine integrieren
Auch hier sollte die Wahl auf all' die Öle fallen, die eine erdende und beruhigende Wirkung haben. Dazu gehören z. B. Kiefer, Weißtanne, Zedernholz, Zypresse, Zirbe - im Grunde genommen alle Öle, die in irgendeiner Form aus Bäumen gewonnen werden. Aber auch Lavendel, Patchouli oder Vetiver sind ganz wunderbar, um sie entweder mit einem Diffuser im Raum zu zerstäuben oder verdünnt auf beispielsweise die Fußsohlen oder Pulspunkte zu geben. Ein paar weitere Tipps und Anwendungsmöglichkeiten gibt es hier.
Habt Ihr noch andere Ideen oder was macht Ihr, um gut und entspannt durch die Herbst- und Winterzeit zu kommen?
#selfcareishealthcare
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Dani (Mittwoch, 23 Oktober 2024 14:01)
Liebe Denise,
du hast mal wieder die richtigen Worte in deiner Kolumne zum Ausdruck gebracht!
Ich habe nichts hinzuzufügen wie man noch besser durch den Herbst und Winter kommen sollte.
Vielen Dank! ����
Denise (Mittwoch, 23 Oktober 2024 17:56)
@Dani, ach - das freut mich! Sehr gerne �